Und natürlich gibt es auch einen Osten
EasternConference Boston Bruins - New York Islanders 31 Punkte trennte beide Mannschaft am Saisonende. Die Bruins gewannen ihre letzten drei Spiele vor den Playoffs, darunter ein direktes Duell. Die Islanders verloren ihre letzten beiden Begegnungen und gingen mit einer negativen Serie in die erste Runde. Und was passiert? Die Islanders nageln die Bruins auf derem Eis mit 7:1 von Selbigem. Eigentlich unfassbar oder wie man so schön sagt: das sind Playoffs.
Goalie: 1:0 Boston
Justin Pogge gehörte in der abgelaufenen Saison zu den besten Goalies, die die Liga zu bieten hatte. Keine Frage, bei einem Team wie den Bruins ist man sicherlich gerne Goalie, doch Pogge überzeugt auch sonst mit guter Fangquote und reichlich gewonnen Spielen. Keine Frage, dass er die unangefochtene Nummer eins in Boston ist. Bei den Islanders kristallierte sich erst in den Schlusswochen heraus, dass James Reimer das Vertrauen der Coaches bekommt. Warum, das wird wohl Rick Kehoe alleine wissen.
Defensive: 2:0 Boston
Die zweitbeste Defensive trifft auf Nummer 25 in der gleichen Wertung. Klar, dass die Rollen schon beim Vergleich der nackten Zahlen klar verteilt sind. Auch individuell sind die Bruins besser besetzt. Coburn, Williams, Eminger, Trouba oder Martin sind Namen, nach denen sich eigentlich alle GMs die Finger lecken. Auf der Gegenseite ist viel Mittelmaß zusammen, zumal Top-Defender Bogosian nicht mehr für die Isles auflaufen wird. Dennoch interessant wie sich diese Mannschaft in die Playoffs mogelte.
Offensive: 3:0 Boston
Die Kanoniere der Liga kommen ebenfalls vom Meister. 278 schlugen Geschosse der Bruins in des Gegners Gehäuse ein. Kein Wunder, dass mit Malkin und Nilsson zwei der besten Ligascorer im Team stehen. Dazu kommen fünf weitere Spieler mit mindestens 50 Punkten. Doch die Islanders haben auch einen starken Sturm und liegen immerhin auf Platz elf ligaweit. Es fehlen zwar die Ausreißer nach oben, doch auch bei den Islanders sind sechs Spieler mit 50 oder mehr Punkten am Start. Dennoch geht der Punkt für den Sturm an die Bruins.
Special Teams: 4:0 Boston
Bestes PK der Liga, viertbestes PP - der Meister ist auch in dieser Statistik ganz weit vorne. Die Islanders belegen die Ränge 20 (PK) und 13 (PP).
Aktuelle Form:
6-3-0-1 -
3-6-0-1
Direkte Duelle: 2:3, 3:4, 5:0, 4:2, 1:7 (PO)
Ausfälle: Keine - Bogosian (bis Saisonende)
Mein Tipp: 4:1
Da spricht aber auch nix für die Islanders. Wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben, wie die das erste Spiel gewonnen haben.
Carolina Hurricanes - Washington Capitals Die Einen kämpfen bis zum Schluss um die Presidents Trophy, die anderen sichern sich eine Woche vor Saisonende die Playoffs. Auch hier bahnt sich ein ungleiches Duell an, auch wenn die Hurricanes im ersten Spiel mehr Probleme hatten, als ihnen wohl lieb sein könnte.
Goalie: 1:0 Carolina
Überragend: Zachary Fucale bei den Canes. Auch er gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat und kann es endlich auch mal in den Statistiken nachweisen. Klar hat auch die Defensive ihren Anteil daran, dennoch ist es sehr stark, was er zeigt. Auf der Gegenseite ist das finnische Goalie-Duo Saros/Raanta nicht über jeden Zweifel erhaben. Zwar können die nix für die Defensive der Caps, aber überragend spielen sie beide nicht.
Defensive: 2:0 Carolina
185 Gegentore - den Ligabestwert stellten die Hurricanes auf. Das System funktioniert und nahezu alle Mannschaften hatten ihre Probleme, gegen die Canes überhaupt ein Tor zu machen. Betonung liegt auf System, denn die Verteidiger sind zwar gut und sehr gleichwertig, aber herausragende individuelle Klasse ist dann doch anders. Aber vielleicht zieht Cam Barker auch mal alle mit, denn der ruft weiterhin sein Potential ab - hat ja auch fast zehn Jahre dafür gebraucht. Den Gegenüber steht die Abwehr, die 245 Gegentore fressen musste und auf Platz 23 liegt. Dabei ist die noch nicht mal schlechter besetzt, hat mit Carrier auch einen der heißesten Defender der Liga bei sich. Schon interessant, so große Unterschiede.
Offensive: 3:0 Carolina
Nash, Nash, Nash, NAsh und nochmal Nash - gut, man könnte es sich einfach machen und sagen, dass es "nur" an Rick Nash (103 Punkte) liegt, dass die Canes die viertbeste Offensive der Liga bilden, doch auch andere spielten sich in den Vordergrund. Egal ob Yakupov oder Cornell. Die Offensive der Caps ist zwar ebenfalls nicht so schlecht (Rang 13) und hat mit Ovechkin sowie Hemsky zwei überragende Protagonisten, aber auch offensiv zeigt sich, dass die langfristige Arbeit der Vereinsführung ein klares System hat.
Special Teams: 4:0 Carolina
Zweit bestes PP, siebtbestes PK - auch hier sind die Canes überragend. Mit den Plätzen 26 (PP) und 27 (PK) sind die Capitals damit mal so gar nicht konkurrenzfähig.
Aktuelle Form:
8-1-1-0 -
4-5-0-1
Direkte Duelle: 3:4, 5:3, 1:6, 3:4, 4:0, 3:2 (PO)
Ausfälle: keiner - keiner
Mein Tipp: 4:1
Auch hier spricht alles gegen Washington. Aber wahrscheinlich werden Ovi und Co zumindest ein Heimspiel gewinnen.
New York Rangers - Florida Panthers Endlich schaffen es die Rangers mal wieder in die Playoffs und dann knackt man gleich die 100 Punkte-Marke. Kein Wunder, dass man sich so verdient den Divisionstitel holte. Das wird ein ganz schweres Ding für die Panthers, die das Jahr eins nach Nash aber sehr souverän meisten und sich ebenfalls locker für die Playoffs zu qualifizierten. 18 Punkte trennte beide Mannschaften nur, das verspricht ein tolles Duell.
Goalie: 0:1 Florida
Ganz stark spielte Cam Ward in der Regular Season und war ein Garant dafür, dass die Rangers so locker die Playoffs packten. Doch dummerweise ist Ward nun für in den Playoffs gesperrt und würde maximal in einem Stanley-Cup Finale noch zum Zuge kommen. Wenn überhaupt. Also muss Backup Maxim Alyapkin ran, der eine ganze Ecke schwächer ist. Dem gegenüber steht ein Kari Lehtonen, der die wohl schwächste Saison seiner Karriere spielt. Dennoch ist er mehr als eine solide Nummer eins und hat dazu mit Riku Helenius noch bockstarke Unterstützung - zumindest mental, denn Helenius weiß, wie man Cups gewinnt.
Defensive: 1:1
Die Rangers hatten die sechstbeste Defensive der Regular Season und waren damit deutlich stärker als die Panthers. Und das obwohl man etwas schlechter besetzt ist. Zwar hat man die überragenden Johnson und McKeown, aber dafür ziehen die Rangers aktuelle Murray Amonte mit durch. Da sind die Panthers doch den Tick besser besetzt, ohne echten Schwachpunkt. Dafür funktioniert das Rangers-System deutlich besser.
Offensive: 2:1 NY Rangers
Der fünftbeste Sturm der Liga ist in New York zu Hause. 253mal schlug es im Kasten des Gegners ein, was vor allem an der überragenden Saison von Sasha Barkov (81 Punkte) lag. Ansonsten treffen eigentlich alle und da kann man sich auch einen Totalausfall wie den von Max Friberg erlauben. Auch hier scheint das System der Coaches zu funktionieren. Die Panthers haben mit Kovalchuk und Kopitar sowie mit Saarela eine richtig starke Reihe, scoren aber in der Breite nicht so stark. Dennoch ist es am Ende Platz 15 in dieser Kategorie, der Punkte geht aber in den Madison Square Garden.
Special Teams: 3:2 NY Rangers
Im Powerplay tun sich beide Teams kaum was und sind eher Mittelmaß. New York ist auf Rang 16, die Panthers auf 22. Im Powerplay liegen sie sogar fast gleichauf (14 und 15) und es trennen sie nur 0,16%. Punkteteilung
Aktuelle Form:
5-4-0-1 -
5-4-1-0
Direkte Duelle: 3:4, 3:4, 3:2, 2:4, 3:5 (PO)
Ausfälle: keine - keine
Mein Tipp: 3:4
Das wird ne richtig enge Serie...und ich muss mich ja festlegen. Die Panthers kommen weiter - nach Double Overtime in Game 7 mit dem Gamewinner nach 99 Minuten. Wetten dass?
Montreal Canadiens - Winnipeg Jets Recht deutliche 11 Punkte trennten die Ränge vier und fünf, doch im ersten Spiele konnten die Jets etwas überraschend den Sieg holen. Was nicht wirklich überraschend kommt, denn die Canadiens haben ja deutliche Probleme in der ersten Playoff-Runde. Ob es diesmal wieder so wird? Eine enge Serie wird es in jedem Fall.
Goalie: 0:1 Winnipeg
Cary Price spielte eine solide Regular Season - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das ändert nichts an seinem Nummer Eins-Status am königlichen Berg, doch es nährt Hoffnung bei den Fans. Schließlich spielte der Goalie meist überragende Saisons, nur um dann in den Playoffs regelmäßig ins Leere zu greifen. Das könnte diesmal anders werden, auch wenn Spiel eins das nicht unbedingt bewies. Sein Gegenüber Erik Comrie spielte eine etwas bessere Saison und zeigt sich sehr stabil. Auch er ist die klare Nummer eins in seinem Team und dürfte daher den ersten Punkt nach Manitoba holen.
Defensive: 1:2 Winnipeg
Wenn die acht- und zwölftbeste Defensive aufeinander treffen, dann ist hier in Sachen Defensivarbeit ein Duel auf Augenhöhe zu arbeiten. Beide haben erfahrene Defensivreihen (die Jets noch mehr als die Habs) und sehr ausgeglichen besetzte Pärchen. Auch ein Ausfall würde beide nicht zwingend schwächen. Auch die Stürmer arbeiten bei beiden Clubs gut nach hinten, von daher gibt es hier die klassische Punkteteilung.
Offensive: 2:2
Offensiv gehört Montreal zur Creme de la Creme in der NTEHL. Rang sechs in der Endabrechnung mit 252 Toren. Angeführt von den überragenden Doig (75 Zähler) und Petti (71) sind die Habs teilweise wirklich heiß gelaufen. Zudem kann nahezu jeder dort scoren, was sie auch unberechenbar macht. Die Jets haben zwar auch eine passable Offensive (Rang 12), aber ist insgesamt doch schwächer. Zumal Grigorenko nicht immer einen guten Tag hat, trotz seiner 67 Zähler. Aber auch die Jets können mit fast jedem Spieler Tore machen und sind so schwer ausrechenbar, doch die die Klasse der Habs besitzen sie nicht.
Special Teams: 3:2 Montreal
Das Powerplay ist bei beiden keine große Stärke, wie die Ränge 19 (MTL) und 24 (WPG) beweisen. Dafür vertrauen die Habs auf eine starkes PK, welches ligaweit auf Platz sechs liegt, während die Jets dort das Schlechteste vom Schlechtesten bilden. Klarer Punkt für Montreal.
Aktuelle Form:
7-3-0-0 -
7-1-0-2
Direkte Duelle: 4:2, 6:1, 2:4, 3:2, 3:4 (PO)
Ausfälle: keiner - keiner
Mein Tipp: 4:3
Die Special Teams machen am Ende den Unterschied.
Fazit:
ich glaube, uns erwarten wieder spannende Playoffs, auch wenn die Favoriten eigentlich klar sind. Im Westen wird der Titel an Detroit gehen (im Finale gegen Colorado) und im Osten werden sich Boston und Carolina duellieren...wobei da der Ausgang offen ist